Hätte, würde, könnte… Und alles wäre so schön

Haette, haette... Fahrradkette

Man könnte, man müsste und eigentlich wäre alles anders, wenn… Das höre ich in diesen Tagen ganz besonders oft. Das Leben könnte ganz anders sein, die Welt und überhaupt, wenn… Ja, wenn…
Wenn die anderen dies und die anderen jenes und überhaupt sie es machen würden. Wenn… Es könnte alles so viel einfacher und leichter sein… Und die Welt wäre gerechter, besser. Ja, alles wäre so schön, wenn… Doch, es ist nicht so.

Zwischen Traum und Wirklichkeit klafft eine Lücke.

Wir lernen seit einigen Jahren (inzwischen Jahrzehnten), dass wir ein Ziel brauchen, dass wir diesem Ziel mit großer Überzeugung und Leidenschaft nachgehen müssen. Dass wir an dieses Ziel – unseren Wunsch – glauben müssen! Und dass es (fast) schon ausreicht, sich dieses Ziel oft genug vor Augen zu halten und dieses mit Inbrunst zu verfolgen. Dann öffnen sich Türen, ja es öffnet sich sogar das Universum, sagt man. Wie schön, dieser Traum!

Natürlich kann dies der Fall sein – aber nur da, – wo ich die Dinge unter meiner Kontrolle habe. Wenn ich mir vornehme, morgens regelmäßig zum Laufen zu gehen, so habe ich dies voll und ganz unter meiner Kontrolle. Wenn ich es mache, dann bin ich hier erfolgreich, wenn ich es nicht mache, so erfolgt nichts.

Wenn ich mir aber z.B. wünsche und zum Ziel setze, dass Arbeitgeber statt auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, in Zukunft das Wohl der Angestellten zu ihrem Wirtschaftzweck deklarieren, so liegt die Erfüllung meines Wunsches und Ziels außerhalb meiner Kontrolle. Ich kann kräftig daran glauben, dafür sogar auf die Straße gehen, es bleibt außerhalb meines Gestaltungsraums. Ich muss also erst die Unternehmer*in dafür gewinnen, ihr Unternehmen in meinem Sinn umzustrukturieren. Dann komme ich meinem Ziel näher.

Die Welt im Konjunktiv
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Nun ist es ja nicht verkehrt, sich zu wünschen, dass die Dinge, unser Leben, unser Umfeld, unsere Welt schöner, besser und gerechter wird. Das ist gut, weiterhin an das Gute zu glauben, Veränderungsmöglichkeiten und Entwicklungspotenzial zu erkennen. Es kann meinem Leben eine Richtung geben und meinem Handeln Sinn. Zum Beispiel wenn ich dafür eintrete, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern geschlossen wird, dass weniger Plastik benutzt wird, wir ressourcenschonender leben, dass weltweit Armut und Hunger bekämpft werden.

Richtung und Sinn erfahre ich aber nur, wenn ich mich auch selber konkret für dieses Ziel einsetze. Sich etwas zu wünschen, etwas zu fordern, das außerhalb meiner Möglichkeiten, Verantwortungen, Aktivitäten liegt, bleibt ein Traum, eine Vision. Und wenn diese Wünsche, Ziele, Forderungen komplett außerhalb jeglicher Realitätsordung liegen, so sollte mir dessen unbedingt auch bewusst sein.

Ich kann mir alles wünschen. Aber ich kann es nicht fordern. Ich kann meinen Wunsch an andere herantragen, aber dann an die wirklich verantwortliche Person. Und ich sollte den Unterschied zwischen Wunsch, Traum und Wirklichkeit nicht verwischen, diese Lücke nicht verkennen, denn sonst werde ich naiv. Und vielleicht werde ich dann ungerecht und vielleicht rede ich dann sogar sehr dummes Zeug. Und das wäre schade. Sehr schade.

Denn es lohnt sich, aus Träumen Taten werden zu lassen, aus Visionen Wirklichkeit. Dafür muss ich aber machen. Machen, richtig! Dann erst wird sich wirklich etwas verändern.

Machen ist wie wollen, nur krasser.

Sich fuer seine Traeume einsetzen gibt Kraft
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Der Schaum vom Traum

Worte und Bilder verfuehren uns und sind doch Schaeume

Ich glaub’s ja nicht. Jeden Tag bekomme ich über LinkedIn einen unglaublichen Traumjob angeboten – und dies erstaunlicherweise bereits seit einem Monat! Dass die Stelle noch nicht besetzt ist, verstehe ich nicht. Alles scheint hier doch zu stimmen.

Genau hingeschaut? Locker, flockig… schön, sahnig, verlockend. Der Text verführt. Wetten, dass Ihnen ein Seufzer entfährt, so schaumig-traumhaft klingt die schöne neue Welt?!

Klischees verfuehren uns und halten uns gefangen

Klingt gut, nicht? Traumhaft… Alles, was man sich wünscht:

    • Gefordert UND gefördert sein
    • Sinn erleben und etwas bewirken
    • Miteinander erleben, familiär, herzlich und von persönlicher Relevanz
    • ein erfolgreiches Umfeld, von dem man profitiert und sich selbst weiter entwickelt
    • natürlich Glück bei fairer Vergütung und guten Perspektiven, die Führungsrolle winkt schon
    • und natürlich Langfristigkeit und Sicherheit

Glauben Sie’s?

 

Nichts gegen Traumstellen und Spaß im Job. Gar nicht! Aber das geht alles zu weit. Die Stellenausschreibung ist gespickt voll von Begriffen, die sich – vor allem – jüngere Menschen im Job wünschen. Das Wording hat mich stutzig gemacht. Alles erinnert mich an „Menschenfänger“. Da heißt es doch vielleicht lieber noch einmal genauer hinsehen.  Und fragen: Glaub ich’s wirklich?

Ich glaube es nicht. Ich glaube, es geht hier darum, Wunschbilder zu erzeugen und die eigene Unzufriedenheit wach(er) zu kitzeln. Mit 08/15-Ideal-Vorstellungen, Insta-Feeling, 100% top. Aber Klischees machen uns kaputt, weil sie unser Denken in einschränkende Bahnen lenken und unser eigenständiges Denken behindern und schließlich sogar zerstören. Darum mag ich keine Klischees. Ich glaube, dass diese Stellenausschreibung ein Lockvogel ist: Am Schluss bist du selbst das Produkt. Du arbeitest dann nicht in der Persönlichkeitsentwicklung, sondern kaufst hier ein, weil alles so easy sein könnte… Weil alle so gut drauf sind, weil alles so flockig, locker, schön ist. Und ich auch ein Stück davon ab haben möchte… Ich glaub’s nicht. 

Und noch etwas: Unzufriedenheit und Unglücklichkeit kommen sehr oft von falschen Vorstellungen. Träume spuken uns dann im Kopf herum, die tatsächlich Schäume sind… Und rauben uns die Lust, in unserem eigenen Leben anzukommen und hier etwas zu ändern – und es vielleicht sogar, gar nicht so schlecht zu finden. Weil ja Träumen…

Schöne Worte sind manchmal tatsächlich wie Schaum. Hier noch ein Foto von der Webseite dieses Traumjob-Anbieters. Glauben Sie’s immer noch?

Ach, übrigens ist der Traumjob natürlich eine Stelle als Coach!  Klar, Coach kann jede*r.  😀

Manchmal klingt's zu gut

Heute

Dieses Gedicht habe ich neulich gelesen. Gerade so kurz vor Jahres Ende, wenn so vieles durcheinander läuft und alles noch fertig werden soll, ist es gut, eine kleine Pause einzulegen. Eine Bewusstseinspause, um die eigene Richtung nicht zu verlieren. Denn jeder Tag ist wichtig – für das, was ich tue, klar. Aber auch für mein ganz eigenes Leben.

Heute

Heute ist ein neuer Tag.
Ich kann ihn verschwenden oder nutzen.
Was ich heute tue, ist wichtig, denn ich tausche einen Tag meines Lebens dafür ein.

Morgen wird dieser Tag für immer vergangen sein.
Er lässt mir das zurück, was ich aus ihm gemacht habe.
Es soll ein Fortschritt sein: Ich will weiter.
Es soll Erfolg bedeuten: Ich will heute Abend mit Genugtuung rückblicken können, damit ich den hohen Preis nicht bereuen muss, den ich gezahlt habe.

Denn die Zukunft ist nur eine Kette von „Heute“.
Und heute ist der erte Tag vom Rest meines Lebens.

Arthur Lassen (1939-2000)

Jeder Tag ist heute und heute ist an jedem neuen Tag

Nutzen Sie diesen Tag für das, was wichtig ist. Nötig, ja klar. Und langfristig wichtig.
Denn das eigene Leben zu gestalten, kostet nicht viel Zeit, sondern ist der Baustein für Zufriedenheit.

Alles ist ein Versuch

„Alles ist ein Versuch“, sagte mein Yoga-Lehrer eines Tages. Wie schon Jahre zuvor, übten wir in großer Stille und Konzentration. Reden war nicht angesagt. Und auch Bob, unser Lehrer, gab jeweils nur kurze Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Doch eines Tages platzte es schier aus ihm heraus und er begann zu philosopieren: „Niemand macht die Asanas, alles ist immer ein Versuch! Mit wachsendem Bewusstsein entdeckst du erneute Lücken und du kannst weiter an deinem Körper und deinem Bewusstsein arbeiten; dies ist ein immerwährender Prozess.“

Das ist er, der Kreislauf von Handeln und Erkennen, von Erkennen und Handeln. Gilt nicht nur fürs Yoga. 🙂

Immer versuchen wir das zu machen, was uns in dem Augenblick JETZT als adäquat und richtig erscheint. Und das ist einfach das Ergebnis aus dem riesigen „Mischmasch“ aus unseren Bedürfnissen, unserer Erfahrung, der aktuellen Situation mit ihren – oftmals vielfältigen – Anforderungen, unserer Interpretation der Gesamtlage und unseren aktuellen Möglichkeiten. Aus dieser ganzen Gemengelage entscheiden wir uns in oft kürzester Zeit für das Verhalten, das wir dann an den Tag legen. Kein Wunder, wenn es nicht  bestmöglich gelingt.

Grund zu verzweifeln? Mitnichten! Es ist der beste Grund, um immer wieder zu handeln und zu erkennen und zu lernen. Denn alles IST ein Versuch.

Alternative: Insel

Tag für Tag Unzufriedenheit, Ärger im Job und dazu noch Kälte und Regen als ständige Begleiter im Alltag… Da klingt das Wort noch schöner: die Insel! Reif für die Insel… das kennen viele. Zwei Wochen Urlaub mit Sonne und Meer und schon geht wieder mehr.
Wenige bleiben länger, noch wenigere bleiben für immer.

Alternative Insel_2La Gomera ist eine typische Ausssteigerinsel. Ende der 1960-er Jahre kamen hierher die Blumenkinder, Aussteiger zunächst aus Amerika und Kanada, die während des Vietnamkrieges nicht eingezogen werden wollten. Bald folgten Deutsche, aus anderen Gründen. Alle suchten ein Leben im Einklang mit der Natur, ein ursprüngliches Leben, in dem Tun und Wirken zusammen gehören.

Nun war ich auch auf der Insel, zwei Wochen und habe Meer und Sonne genossen, das grüne Hinterland mit seiner grandiosen Vulkanlandschaft. Von La Gomera hatte man mir geschwärmt, von Schönheit und Harmonie mitten in der Üppigkeit der Natur. Hier findet man sie – aber auch noch viel mehr. Schnell habe ich gestaunt über die große Anzahl von Deutschen, die sich im Tal Valle Gran Rey niedergelassen haben und hier leben. Spannend…

Alternative Insel_Conny Hart_Tabaiba Bild Mio 27.09Und so kam ich mit Conny, auf spanisch Conja, ins Gespräch. Sie lebt seit 1988 auf La Gomera, ist nun Ende 50 und sieht seeehr zufrieden aus (was nicht bei allen „Aussteigern“ und „Aussteigerinnen“ so wirkt).

Conny, was war deine Motivation, auf die Insel zu kommen – und zu bleiben?

Ich bin mit ganz anderen Ambitionen hierher gekommen. Ich schreibe sehr gerne und hatte damals ein Buchidee vor Augen, wofür ich mir ein halbes Jahr Zeit nehmen wollte.

Hier hat es mir dann sehr schnell sehr gut gefallen. Die Natur ist wunderbar und ich habe tolle Menschen kennengelernt. Da habe ich angefangen zu jobben, Gartenarbeit und Putzen bei einer älteren Deutschen, die länger schon hier lebte, in einem Restaurant bedient … und so konnte ich länger bleiben. Ich habe mir dann auch ein Auto kaufen können, was ich ganz toll fand, denn nun konnte ich mehr von der Insel sehen. Und so verging die Zeit. Auf Gomera fand ich eine gute Balance zwischen Wohlsein, dem Privaten und der Möglichkeit, sich beruflich zu engagieren – und auf meine Art, Karriere zu machen, Erfolg zu haben.
Ich hatte aber immer im Kopf, dass ich auch gehen kann. Und ich hatte aber gleichzeitig immer im Kopf, dass ich jetzt noch bleiben möchte.

Alternative Insel_5Was hast du gemacht, bevor du auf die Insel gekommen bist?

Ich war beim Tschechischen Film und habe bei der Poduktion von Pan Tau mitgearbeitet. Gleichzeitig war ich damals auch bei einem Geistheiler tätig, für den ich Dokumentationen und Berichte geschrieben habe. Hieraus entstand auch die Idee für das Buch.
Vorher war ich Kindergärtnerin gewesen, doch damals waren zu wenige Kinder im Kindergarten und so machte ich eine Umschulung als Sekretärin. Beim Tschechischen Film konnte ich beides verbinden: es wurde ja mit Kindern gedreht, ich war für deren Betreuung zuständig.

Wie würdest du deine berufliche (und persönliche) Entwicklung beschreiben?

Alternative Insel_4Vielseitigkeit war für mich schon immer wichtig. Die Insel hat mir die Möglichkeit gegeben, diese Vielseitigkeit zu leben. Ich kann mich verwirklichen in allem was ich tue. Dass ich meine Begabung hier gut ausleben kann, das ist für mich entscheidend gewesen – und immer noch zentral.
Meine berufliche Entwicklung hängt ganz eng mit meiner persönlichen Entwicklung zusammen. Ich mache keine Unterscheidung, das gehört bei mir und für mich unbedingt zusammen. Und hier kann ich beides entwickeln, das bedeutet Glück für mich.

Was waren in deinen Augen die Aspekte, die es dir ermöglicht haben, diesen Schritt zu machen? Viele haben Bedenken, Sicherheit aufzugeben. So ein Schritt kostet ja Mut.

So habe ich es bisher noch gar nicht gesehen gehabt. Ich habe mir gesagt: wenn das nichts ist, dann kommst du einfach wieder zurück – ich gehe ja nicht auf einen anderen Planeten! Und es hat sich halt alles so toll entwickelt, die Angebote, die ich bekommen habe, waren gut und ich habe tolle Menschen getroffen, wo ich ja gesehen habe, dass so ein Leben funktioniert und schön ist.
Es ist halt auch meine Philosophie: ich helfe mir selber und kriege.
Ich muss mich auf mich verlassen und nicht auf jemanden anderen. Wenn ich mich aber auf jemanden verlasse, nach dem Motto „der hilft mir schon“, dann kann das nicht funktionieren. Ich muss meinen Impulsen folgen.

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Bild von Conja Hart

Und beim Tschechischen Film damals habe ich auch schon gelernt gehabt, dass ich für mich sorgen muss: Ich war ja als Freie beschäftigt, und die Krankenkasse, die damals die günstigste für mich war, hatte das Angebot, dass, – wenn man keine Leistung in Anspruch nimmt, – man die Beiträge zurück bekommt. Das hat mich irre angespornt, für mich zu sorgen. Und das habe ich mir erhalten.

Auch heute noch folge ich meinen inneren Impulsen und so gestaltet und entwickelt sich mein Leben immer weiter. Als Tim, mein Mann, 2009 an den Folgen von Krebs gestorben ist, das war ein großer Bruch in meinem Leben, da habe ich auch nach innen gehorcht. Eine neue Etappe hat dann für mich begonnen, ich arbeite jetzt neben der Hausverwaltung von zwei Ferienhäusern und dem Verkauf in diesem schönen Laden noch als Lebensberaterin, dazu mache ich kreative Bilder, z.B. Seelenbilder als mediale Künstlerin, das macht mir große Freude. Und natürlich immer die Arbeit im Garten, das ist wunderbar. Ich brauche halt überall einen Sinn.
So hat sich dann jede Phase entwickelt.
Ich hatte eigentlich noch nie Angst, dass es für mich nicht weiter geht.

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Bild von Conja Hart

Was waren bisher die Höhepunkte, die du erlebt hast – positiv und negativ?

Tim kennengelernt zu haben war ein positiver Höhepunkt, der negativste sein Tod.
Aber auch immer wieder die Insel, La Gomera mit ihrer wunderschönen Natur, die liebe ich. Und dass ich die Gartenarbeit für mich gefunden habe, das ist für mich das Schönste im Leben.
Und Photoshop (sie lacht), das macht mir große Freude, mit Photoshop meine Kreativität zu entdecken.

Gibt es etwas, das du vermisst?

Nein, ich vermisse nichts.
Natürlich gibt es hier kein Kino oder so. Vielleicht vermisse ich manchmal mehr Zeit zu haben.
Und wenn ich in Deutschland bin und meine Famiie besuche, da will ich dann unbedingt im Süßwasser baden, im See. Ja, und Fahrrad fahren, dafür ist es ja hier zu steil.

Was wünschst du dir für deine Zukunft?

Bild von Conja Hart
Bild von Conja Hart

Gar nichts… Vielleicht Weisheit… Weiterhin die Impulse wahrzunehmen und Offenheit. Ja, dass ich offen bleibe. Je mehr ich nach meinen inneren Impulsen schaue, desto deutlicher werden sie und umso mehr werden es auch. Das gibt mir Zuversicht und Vertrauen.
Ich habe viel Schönes erlebt, ich möchte weiter Dankbarkeit spüren… Und weiter in die Leere gehen, schauen ‚was kommt.

Was ist der größte Gewinn, den du für dich, durch  die Entscheidung hier zu bleiben, erzielt hast?

Freude!
– Conny strahlt –
Danke, Conny, für das Gespräch – und für deine Offenheit!

Coaching wirkt… schnell und langfristig

Im Zuge meiner eigenen Qualitätssicherung hatte ich im Dezember ehemaligen Kundinnen und Kunden einen Feedbackbogen mit der Bitte um Rückmeldung geschickt. Nach bald 10-jähriger Praxis (diese sind im Oktober „fett“) war es mir wichtig, über Einzelrückmeldungen am Ende der Sitzungen hinaus, auch Äußerungen nach längerer Zeit zu bekommen. Ich wollte wissen: Hat sich für meine Kundinnen und Kunden nachhaltig in ihrem Leben etwas verändert? Wirkt mein Coaching?

Es wirkt! Mit Freude habe ich viele Rückmeldungen gelesen und festgestellt: obwohl einige Coaching-Prozesse nur wenige Stunden gedauert haben (3 oder 5 Stunden bzw. Sitzungen) hat sich für die meisten die Situation verbessert und sie profitieren auch längerfristig von unserer Zusammenarbeit.

Fast alle antworteten, das Coaching habe ihnen geholfen („Es hat mir sehr geholfen und zu einer positiven Trendwende in meinem Leben geführt“, „Es hat mir sehr geholfen zu erkennen, wo ich stehe, welches meine Kräfte sind, dass da ein Tiger ist, der los will“). Hilfreich war dabei Verschiedenes: besondere Methoden und bestimmte Fragetechniken, die Analyse der Situation, das Gewinnen einer neuen Perspektive, das (Wieder-)Finden von Mut, das Erkennen und Definieren nächster Schritte zur Zielerreichung, der persönliche Kontakt zum Coach. („Wir hatten am Anfang folgendes ‚Spiel‘ gespielt… Das war genial! Das Ergebnis habe ich noch heute vor Augen. Am liebsten hätte ich es in Gips gegossen und mitgenommen…“)

Die Kundinnen und Kunden waren z.T. erst vor wenigen Monaten, z.T. vor mehreren Jahren bei mir gewesen. Auf die Frage „Hat sich seit unserem Coaching etwas für Sie (beruflich und/oder privat) verändert?“ sind einige im Umsetzungsprozess begriffen, andere haben größere Veränderungen hinter sich, lediglich zwei „suchen“ noch, auch wenn sie dabei nun klarere Vorstellungen haben („Ja, ich bin zwar noch immer auf der Suche nach der nächsten Anstellung, aber ich kann für mich besser definieren, wonach ich suche. Ich habe den Eindruck, meinen Weg selber zu bestimmen und das tut mir sehr gut!“).

Die nächste Frage lautete „Wirkt das Coaching auch heute noch nach?“ Die meisten Antworten sagten „Ja, ich denke öfter daran“ oder „Ja, ich verwende Techniken aus dem Coaching heute noch“ („Ja, habe manche Herangehensweise grundlegend verändert; den Umgang mit meinen berufsrelevanten Kompetenzen und den Umgang mit Risiken“, „Ich kann noch heute von verschiedenen Aussagen und neuen Sichtweisen profitieren und verurteile mich und mein Handeln oft nicht mehr so streng“).

Und was ihnen am Coaching gefallen – oder nicht gefallen – hat? „Wie Sie es durchgeführt haben, Ihre klare Art und die Fragestellungen haben mir eine Denkweise aus einem anderen Blickwinkel eröffnet“, „Mir hat Ihre Bodenständigkeit gut gefallen und Ihre feine und frische, lebensbejahende Art. Ich habe gespürt, Sie wissen, wovon Sie reden“.

Und ob sie etwas vermisst haben? Darauf schrieben die meisten „Nichts“ bzw. „Nein“, auch: „Ich vermisse konkretere Optionen wie ich mich ausprobieren kann“.

Bei der Frage „Gibt es etwas, das Sie mir als Tipp mitgeben würden?“, schrieben mehrere „Weiter so“, „So bleiben“, „Da fällt mir (leider?) nichts ein“. Eine Antwort hat mich ein bisschen amüsiert „auch mal streng sein, wenn Sie merken, der andere mogelt sich da so ein bisschen durch“ – keine Sorge, ich piekse da inzwischen fester. 😉

Den Fragebogen habe ich auch genutzt, um die Nachfrage nach einem Gruppencoaching abzufragen: Diese ist nicht so groß, dass sich das Angebot zum jetzigen Zeitpunkt lohnen würde.

Als Dankeschön für das Ausfüllen und Einsenden des Feedbackbogens bis zum 31. Januar habe ich eine Verlosung von drei Büchern angekündigt: Die Gewinner/innen sind ermittelt, werden morgen von mir per Mail benachrichtig und erhalten ein Exemplar eines meiner Lieblingsbücher „Keine Angst vor Aggression – Die Kunst der Selbstbehauptung“ von George R. Bach und Herb Goldberg. Keine Angst, es geht nicht um Selbstverteidigungsübungen, sondern um das Erkennen von Kommunikationsmechanismen, Manipulationen und den Umgang damit. Das Schöne am Buch: die beiden Autoren vermitteln den Inhalt, der eigentlich gar nicht lustig ist, mit Humor, Leichtigkeit und laden damit zum Experimentieren ein. Keine Angst vorm Ausprobieren!

Zwei Kunden haben in dem Zuge das Buch gleich im Dezember gekauft.

Vielen Dank allen, die mitgemacht haben und mir ihre Zeit und ihre Erfahrungen geschenkt haben. Das gibt auch mir Freude, Kraft und ein unglaublich gutes Gefühl. 🙂